EXPLO HEIDELBERG

SCHÜLERBERICHT

30.01.20

EIN TAG IM LABOR

Schüler: Matthias Weiffen und Lisa Fuchs
Lehrer: Frau Flamm
Kurs: Biologie J1

2020 01 30 EinTagImLabor 720

Eine abwechslungsreiche Erfahrung durften wir gemeinsam als Biologiekurs in der J1 aufgrund des Ausfluges ins Lernlabor des Explo in Heidelberg machen. Denn so hatten wir die Möglichkeit, unser Biologiethema nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch zu erarbeiten. Dort angekommen, wurden wir herzlich empfangen und bekamen eine Einweisung in die wichtigen Laborregeln sowie die darauffolgenden Arbeits- und Vorgehensweisen. Nachdem wir in die Laborkittel geschlüpft sind, ging es direkt los.

Habt ihr euch jemals gefragt, wie die Ermittler einen Täter am Tatort überführen können? Alles, was dafür notwendig ist, ist die Einzigartigkeit des genetischen Fingerabdrucks. Wir durften also in die spannende Rolle eines Ermittlers tauchen, um den Täter am Ende des Tages zu überführen. Zu Beginn bekam jede Zweiergruppe destilliertes Wasser, F- und R-Primer, ein Master Mix (bestehend aus Puffer, Nukleosidtriphosphat und Taq-Polymerase) und jeweils zwei verschiedene DNA-Proben. Die Reagenzien haben wir dann nacheinander in ein PCR-Reaktionsgefäß pipettiert. Hierbei war es wichtig, exakt zu arbeiten. Die Proben wurden kurz in der Mikrozentrifuge zentrifugiert und dann in einen 6°C-Block des Thermocyclers gestellt. Dann war erstmal Warten angesagt. Um am Ende schließlich die Gele mit UV-Licht am Computer auswerten zu können, damit man den Täter ermitteln konnte, waren noch ein paar Schritte notwendig: Wir haben eine Gelkammer zusammengebaut und Elektrophoresepuffer hergestellt. 100 Milliliter davon wurden dann mit einem Gramm Agarose in der Mikrowelle aufgekocht und somit entstand das Gel. Zur flüssigen Agarose gab man dann noch etwas Ethidiumbromidlösung, bevor man es zusammen gemischt in die Gelkammer goss. Nach etwa 20 Minuten war das Gel ausgehärtet und konnte mit dem Elektrophoresepuffer überschichtet und mit den DNA-Proben beladen werden. Um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen, mussten die DNA-Proben mit blauer Farblösung gemischt werden, bevor man sie in die Geltaschen auftragen konnte. Hier war wieder exaktes Pipettieren erforderlich. Das Gel wurde dann bei 100 Volt für 60 Minuten „gefahren“. Die Enttäuschung war groß, als wir während der Auswertung der Ergebnisse feststellten, dass die Täter-DNA nicht mit der DNA der Verdächtigen übereinstimmte. Somit konnte kein Täter ermittelt werden, da keiner der Verdächtigten der wirkliche Täter war. An dieser Stelle hätten die falschen Verdächtigen glücklicherweise erstmal tief durchatmen können, während der Täter immer noch frei herumlaufen würde. Aber keine Sorge: Es war kein echter Fall, sondern nur ein Experiment! Mit dem Wissen, wer der Täter ist, konnten wir also nicht nach Hause gehen. Jedoch sind wir nicht ohne etwas nach Hause gegangen, sondern mit einem lebenswichtigen Bestandteil unseres Organismus. Wolltest du schon mal wissen, wie deine eigene DNA aussieht? Genau das durften wir erfahren. Denn wir haben unsere eigene DNA aus Mundschleimzellen isoliert. Der erste Schritt hierfür war simpel, denn in ein Reaktionsgefäß spucken kann ja wohl jeder. In das Reaktionsgefäß mit unserem Speichel haben wir dann etwas Lyse-Puffer (Spülmittel) dazu pipettiert und das Gefäß mehrmals vorsichtig hin- und her- bewegt. Dazu kam dann noch eine Protease-Lösung hinzu. Das Ganze wurde 10 Minuten bei 50°C in ein Wasserbad gestellt. Danach wurde im 45°-Winkel Alkohol hinzugefügt, der Alkohol und die Probe sollten dabei nicht vermischt werden. Nach fünf Minuten Ruhe, konnte man das Gefäß etwas schwenken und erkennbare, weißliche DNA-Fäden hatten sich zusammengelagert. Wenn alles gut geklappt hat, war es möglich, unsere eigene isolierte DNA in ein Gefäß mit Alkohol zu verlagern und als Kettenanhänger mit nach Hause zu nehmen. Somit wird der Ausflug definitiv immer in Erinnerung bleiben.

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