Am Montag, den 15. November fand in der Aula der Käthe-Kollwitz-Schule ein ganz besonderes Event statt. Ben Salomo, ein in Israel geborener Vertreter des Deutsch-Raps
hielt einen Vortrag, in dem er über die Rap-Szene und ihre antisemitische Haltung sprach. Konträr zu den gewaltverherrlichenden, frauenverachtenden und homophoben Texten, die man dem Deutschrap vorwirft, verarbeitet Ben Salomo in seinen Songs offensiv seine jüdische Identität und tritt offen gegen Antisemitismus auf.
Bereits früh entdeckte der Rapper die Liebe zur Poesie und verarbeitete seine Gedanken und Gefühle im Sprechgesang. Bei „Rap am Mittwoch“, einem Cypher- und Rapbattle-Internetfernsehformat, hatte Ben Salomo eine leitende Funktion inne. Trotz immer größerer Reichweite, stieg er dann für einige Jahre aus der Szene aus und beendete das Format „Rap am Mittwoch“. Grund dafür war der massiv ansteigende strukturelle Antisemitismus, den er über die Jahre erfahren musste.
In einem etwa 60-minütigen Vortrag klärte der Rapper über die Verbindungen zwischen der Rap-Szene, Terrororganisationen und Neonazis auf. Er belegte seine These vor allem mit Bildern, auf denen die Personengruppen einheitliche Kleidung tragen, gleiche Gesten machen und gleiche Symboliken verwenden. Auch verschiedene Songtexte wurden angeführt, um die Schülerinnen und Schüler für den strukturellen Antisemitismus zu sensibilisieren, der in der Rap-Szene vorherrscht. In diesem Zuge kritisierte er Videoplattformen dafür, dass gewaltverherrlichende und diskriminierende Videos weiterhin für alle zugänglich sind und appellierte an die Zuhörenden, solche Videos zukünftig kritisch zu betrachten und die Texte aufmerksam zu verfolgen.
Mit eindrucksvoller Message und Rhetorik begeisterte Ben Salomo die Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums und machte deutlich, dass es wichtig ist, sich gegen Diskriminierung stark zu machen.
Foto: Laura Kimmich
von links nach rechts: Hans-Peter Kußmann, Bernd Morlock, Regina Strobel-Koop, Ben Salomo