Nachdem sich die Schüler des Biotechnologischen Profils der Käthe-Kollwitz-Schule intensiv im mit dem Thema Krebs auseinandergesetzt haben, begab sich die Klasse das erste Mal auf eine Exkursion im Rahmen des Biotechnologie Unterrichts. Bereits mit großem Vorwissen machten sich die jungen Forscher am Freitag, den 08. Februar 2019 auf den Weg in das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg.
„Ohne Rauch geht’s auch“ – So stand es auf dem, mit Schildern bestückten, Vorhof des Auditoriums geschrieben. Das Zigaretten hier fehl am Platz sind wurde nochmals in dem hochmodernen Vorlesungssaal von Prof. Dr. Rainer Zawatzky während der Begrüßung vertieft.
Denn im DKFZ wird nicht nur nach einem Heilmittel für Krebs geforscht, sondern in erster Linie auch wie Krebs verhindern werden kann. Neben äußeren Einflüssen spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Krebs, erklärte Dr. Juliane Folkerts, während ihrer Vorlesung zum Thema Krebs bei Kindern. In Deutschland erkranken 2111 Kinder jährlich an Krebs. Die Heilungschancen liegen parallel dazu inzwischen bei 82%. Ein kräftiger Beweis für den enormen Fortschritt, den die Forschung in den letzten Jahrzehnten gemacht hat. Aber auch die Forschung zur Krebsprävention zeigt deutliche Fortschritte, wie die Schüler in der nächsten Vorlesung von Prof. Dr. Martin Müller zum Thema Papillomviren: Krebs und Krebsentstehung erfahren haben. Ohne eine Impfung gegen Papillomviren führen bis zu 8% aller Infektionen zum Krankheitsbild Krebs. Mit einer gegeben Vorsorgeimpfung jedoch nur weniger als 1%. Aber Krebs ist doch noch nicht besiegt?
Die folgende Vorlesung zum Thema Nachweis von Humanen Papillomviren in Kopf-Hals-Tumoren mit guter Prognose von Dr. Lea Schroeder zeigte den Schülern, dass Krebs eine äußerst komplexe Krankheit ist, die viele verschiedene Facetten aufweist. So wurde am Beispiel einer Krebsart im Kopf-Hals-Bereich erklärt, welche Hürden gemeistert werden müssen, um den Krebs bei einem Patienten erst einmal zu diagnostizieren. Dementsprechend ist es auch sehr schwierig ein passendes Heilmittel zu finden. Im Anschluss dazu hielt Prof. Dr. Rainer Zawatzky die letzte Vorlesung zum Thema Interferone, welche eine angeregte Fragerunde zwischen Schülern und Professor eröffnete.
Den Schülern wurde nicht nur ein Einblick in die umfangreiche Arbeit des Deutschen Krebsforschungszentrum geboten sondern auch ein Vorgeschmack auf das später folgende Studentenleben. Um die Exkursion abzurunden wurde die Klasse am Ende der Vorlesungen zu einer Führung durch das Zentrale Tierlabor eingeladen. Hier konnte sich die Klasse ein einmaliges Bild zum äußerst umstrittenen Thema Tierversuche verschaffen. Nicht umsonst ist das Zentrale Tierlabor in ein metallähnliches Gerüst gekleidet, welches nicht zum Schutz gegen die Witterung dient, sondern als Abwehr gegen Steinwürfe der Tierschützer, erklärte eine Mitarbeiterin.
Am Ende der Exkursion waren sich alle Schüler und Schülerinnen einig, dass der Besuch im Deutschen Krebsforschungszentrum eine Bereicherung für den Unterricht darstellte, da Fortschritt und Forschung nirgendswo anders so hautnah erlebt werden kann.
(Maximilian Steinmetz, BTG-J1)