Aufgrund des Leitbildtags hatten 20 SchülerInnen der Käthe-Kollwitz-Schule am 18.11.2016 die Chance, hinter die Mauern der JVA Bruchsal zu schauen. Der Tag lief unter dem Leitsatz „Wir begreifen den Menschen als einmalig in seiner Persönlichkeit“.
Den Schülern sollte durch diesen Workshop verdeutlicht werden, dass auch Menschen, die Fehler machen und ihre Strafe absitzen müssen, Individuen sind, die eine zweite Chance verdient haben.
Der Workshop hat mit einem kurzen Zusammentreffen begonnen, bei dem ein kleines Meinungsbild über unser Empfinden gegenüber den Insassen in der Vollzugsanstalt erstellt wurde.
Wir wurden am Eingang des Gefängnisses empfangen und mussten die Sicherheitsschleusen passieren. Danach begann die Führung unter der Leitung von Herrn Maurer, der seit vielen Jahren Lehrer an der JVA ist, und drei seiner Kollegen. Erste Eindrücke konnten wir auf dem Weg in die gefängniseigene Kirche bekommen. Das Lehrerkollegium der JVA zeigte uns neben den Räumlichkeiten wie Kirche oder Sporteinrichtungen auch zwei bewohnte Zellen. Hier wurde uns erstmals bewusst, unter welchen Bedingungen bzw. Umständen ein Gefangener seine Tat absitzen muss. Als wir die Zellen betreten durften, überkam uns direkt ein beklemmendes Gefühl, denn alle Lebensnotwendigkeiten, wie Toilette, Waschbecken und Bett befanden sich auf sehr engem Raum.
Sehr viele interessante und beeindruckende Informationen bekamen wir von dem zuständigen Justizvollzugsbeamten, der die Leitung des Flügels eins trägt. Daraufhin gingen wir in die Schulräume, die sich im Keller der JVA befinden. Wir versammelten uns in einem der Räume und hatten dort die Möglichkeit, Herrn Maurer und seinen Kollegen Fragen zu stellen.
Auf dem Weg zurück zum Ausgang wurden insgesamt zwölf Sicherheitstüren hinter uns geschlossen. Dies verdeutlichte uns nochmals, wie hoch die Sicherheitsvorkehrungen in der JVA Bruchsal sind.
Abschließend kam unsere Gruppe im Zusammenhang mit genannten Leitsatz auf folgendes Ergebnis: Jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum, das nicht nur aufgrund seiner Taten verurteilt werden darf. Es müssen alle persönlichen Faktoren beachtet werden.
Die Workshop-Gruppe bedankt sich recht herzlich bei Herrn Maurer und seinen Kollegen dafür, dass sie diesen Einblick ermöglicht haben.