Mit dieser Frage setzten sich 22 Schüler/innen aus verschiedenen Schularten der Käthe-Kollwitz-Schule beim Besuch der Schloss-Schule Ilvesheim (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt SEHEN) am 18.11.2016 auseinander.
Nach einer aktiven Kennenlern- und Vorstellungsrunde erlebten die Schüler beim „Frühstück unter der Augenbinde“, welche unmittelbaren Auswirkungen Blindheit auf alltägliche Vorgänge hat, mit welchen Strategien damit umgegangen werden kann und welche neue Bedeutung die noch zur Verfügung stehenden Sinne erlangen. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung kam es anschließend zu einem intensiven Austausch mit Herrn Müller – seit dem sechsten Lebensjahr erblindeter Lehrer für Deutsch/Politik an der Schloss-Schule. Herr Müller stellte dar, wie er – mit Ausnahme des Autofahrens - alle Bereiche des täglichen Lebens selbständig meistert, wie er dabei von Sehenden manchmal eher „behindert“ wird und in welchen Situation er sich Hilfe wünscht. Dabei ging er auf alle der zahlreichen Fragen der Schüler/innen mit beeindruckender Offenheit und Klarheit ein – seine Ausführungen endeten mit dem Appell: „Trauen Sie uns Blinden alles zu!“. Bereichert durch diesen Austausch stieß das anschließende Mobilitätstraining mit Frau Born auf großes Interesse – Frau Born (Mobilitätstrainerin an der Schloss-Schule) zeigte, wie blinden Menschen zum Beispiel bei der Orientierung in typischen Alltagssituationen echte Unterstützung geboten werden kann und wie ein Blindenstock als Hilfsmittel bei der selbständigen Orientierung eingesetzt werden kann. Letzter Programmpunkt war ein Rundgang auf dem großen Gelände der Schloss-Schule mit vielen Informationen zu den besonderen Angeboten dieser außergewöhnlichen Schule. Die Schüler/innen verabschiedeten sich mit einem lauten Applaus und einem herzlichen Dank von Frau Vitt (Sonderpädagogin an der Schloss-Schule), die diesen besonderen Tag wunderbar vorbereitet und geleitet hat.
Text: Kußmann; Foto: Vitt
(Die Veröffentlichung des Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der BNN.)