Wahlveranstaltung an der Käthe-Kollwitz-Schule

Politiker stellen sich den Fragen der Schüler
Am 19. Februar waren als Kandidaten der vier aktuell im Landtag Baden-Württembergs vertretenen Parteien Gabi Aumann (Grüne), Ulli Hockenberger (CDU), Markus Rupp (SPD) und Jürgen Wacker (FDP) in der Bruchsaler Käthe-Kollwitz-Schule zu Gast.

Das Ziel der Veranstaltung war, dass die Schüler im Vorfeld der Wahl mit den unterschiedlichen Positionen authentisch konfrontiert werden, mit Politikern diskutieren können und letztlich erfahren, dass Politik von Auseinandersetzung in der Sache, aber auch von ausgehandelten Lösungen lebt. Gleichzeitig sollten die Erstwähler für sich erkennen, dass Wahlen in einem demokratischen System essentiell sind und dass sie sich selbst als mündige und partizipierende Staatsbürger wahrnehmen und gut informiert am 13. März den Weg zur Wahlurne antreten.

Im ersten Teil der Veranstaltung begrüßte Schulleiter Hans-Peter Kußmann die geladenen Kandidaten, in der anschließenden Vorstellungsrunde konnten sich die Schülerinnen und Schüler ein Bild der vor ihnen stehenden Personen machen. Durch den persönlichen Werdegang zeigte sich, dass es bei den Kandidaten eine Nähe zu beruflichen Schulen und zur Käthe-Kollwitz-Schule gibt. Im Anschluss daran stellten die Kandidaten ihr Wahlprogramm vor und zogen erste inhaltliche Grenzen zwischen sich und anderen Parteien.
Politik sei eine Stilfrage und der persönliche Lebensstil müsse ökologisch und sozial verträglich sein, so Grünenkandidatin Aumann, die zudem die Notwendigkeit der Weiterführung der Energiewende betonte. FDP-Politiker Wacker ermutigte, dass man sich selbst eine Meinung bilden solle. In seinen Ausführungen war es ihm wichtig zu erwähnen, dass die von ihm so wahrgenommene Bevorzugung der Gemeinschaftsschulen durch die aktuelle Regierung nicht gerecht sei. Auf das bereits Geleistete blickte Rupp von der SPD zurück, als er über die Abschaffung der Studiengebühren und den bislang höchsten Etat in der Bildungspolitik berichtete und sagte gleichzeitig, dass man weiter das Ziel verfolge für alle die gleichen Bildungschancen schaffen zu wollen. Durch neue Polizeistellen solle die Innere Sicherheit verbessert werden, meinte Hockenberger (CDU), der sich im Bereich der Bildung für eine stabile Realschule, ein gutes Gymnasium und die gute Ausstattung der beruflichen Schulen aussprach.

Da sich diese Diskussion aber vor allem an die Schülerinnen und Schüler richten sollte, war es nun an ihnen Fragen zu stellen.

Das erste Thema, das angesprochen wurde, war die Integration der Flüchtlinge. Hierzu sprachen sich zwar alle dafür aus, doch auch Unterschiede wurden deutlich. Während auch das Thema Gentechnik eine geteilte Meinung zeigte, konnte die letzte Frage einer Schülerin für sie nicht zufriedenstellend beantwortet werden: „Mit wem könnten Sie sich vorstellen, eine Koalition einzugehen?“ Doch keiner wagte hier eine klare Positionierung, alle antworteten, man müsse das exakte Ergebnis abwarten und man werde sich erst nach der Wahl zusammensetzen.

Dennoch konnten die Schülerinnen und Schüler durch die Antworten der anderen Fragen deutlich Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Parteien feststellen und für sich nun einen weiteren Schritt in Richtung der für sie persönlich richtigen Wahl machen.
Nach insgesamt 90 Minuten politischen Austausches gilt der Dank den Kandidaten, die sich den Fragen der 200 Schülerinnen und Schülern stellten und ihnen damit Politik greifbar machen konnten. Dass diese Veranstaltung auf Resonanz stieß, zeigte sich vor allem in den vielen Einzelgesprächen im Anschluss, für die sich die Politiker noch gerne Zeit nahmen.
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