Friede auf der Erde !?
Weihnachtsfeier der KKS am 22.12.2015
„Friede auf der Erde!?“ stand als Überschrift über der Weihnachtsfeier am Morgen des letzten Schultages, zu der sich Schüler und Schülerinnen sowie Lehrer und Lehrerinnen in der vollbesetzten Mehrzweckhalle versammelt hatten. Nach einer Einstimmung durch Merline Aferkou auf der Querflöte und Jan Luca Lentz auf der Gitarre erläuterten Frau Weinmann und Herr Ott, die als Moderatoren durch das Programm führten, was es mit dem Ausrufezeichen und dem Fragezeichen hinter dem diesjährigen Motto auf sich hat. So stehe das Ausrufezeichen für die Botschaft der Engel am allerersten Weihnachtstag.
Was damals geschah, konnte man bei einem Krippenspiel, das Frau Zerbian mit ihrer Eingangsklasse vorbereitet hatte, nachempfinden. Mit ihrem überzeugenden Spiel gelang es Herrn von Stackelberg als Josef und Frau Fehr als Maria sowie den Schülerinnen und Schülern als Wirte, Hirten, Könige und Engel das Geschehen von damals für alle gegenwärtig werden zu lassen – die Verlorenheit eines jungen Paares in der Fremde, die Verzweiflung bei der Herbergssuche, die Verwunderung bei der Ankunft der Hirten und Könige, die Hoffnung auf dieses neugeborene Kind.
Die Botschaft der Engel wurde dann in dem Lied „God of Wonders“, das die in diesem Jahr neu gegründete Chor-AG einstudiert hatte, vertieft.
In der Überleitung zum nächsten Programmpunkt erinnerten die Moderatoren an die Aussage des erwachsenen Jesus, dass Gott uns in jedem Menschen, ganz besonders in den Notleidenden, begegne. Denn für viele stehe gegenwärtig das Fragezeichen hinter der Botschaft der Engel, denn sie erlebten nicht Frieden, sondern Not, Ungerechtigkeit, Gewalt und Krieg. Viele seien daher gezwungen die Heimat zu verlassen, so auch die Schülerinnen und Schüler der VABO Klasse, die gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Frau Hendel und ihrem Religionslehrer Herrn Köckert einen Beitrag vorbereitet hatten.
In den Berichten wurde deutlich, wie durch den Krieg Lebenspläne durchkreuzt wurden. So mussten junge Syrer, die mitten im Studium von ihrer Zukunft träumten, angesichts der Angriffe auf ihre Heimatstadt alles zurück lassen und fliehen. Andere Jugendliche zwang der Bürgerkrieg im Heimatland zu einer gefahrvollen und entbehrungsreichen Flucht durch Afrika über das Mittelmeer nach Europa. Besonders beeindruckend war aber für die aufmerksamen Zuhörer, wie sehr sich die Schülerinnen und Schüler der „Flüchtlingsklasse“ über jedes Zeichen der Gastfreundschaft freuen und wie sehr sie sich um Integration bemühen.
Nach einem Liedbeitrag „Hold back the river“ der Schulband wurde in Fürbitten, die Frau Ostertag mit Schülerinnen und Schülern aus dem gesundheitswissenschaftlichen Gymnasium und der Altenpflegeschule vorbereitet hatte, an all jene gedacht, die gerade in diesen Tagen Not und Leid ertragen müssen. Als Zeichen der Hoffnung brachten zwei Schülerinnen nach jeder Bitte eine Rose zur Bühne.
Diese Rosen als Symbol der Liebe bildeten auch eine Brücke zum nächsten Beitrag der Band „I gonna be“, denn wer liebt, ist glücklich und will auch andere glücklich machen. Verbunden sein, anderen Menschen Freude schenken, war aber auch das Motto der diesjährigen SMV-Weihnachtsaktion, von der Herr Borchers berichtete. Dabei konnten Klassen ein Adventstürchen öffnen, wenn sie in einem Projekt anderen Menschen Zeit schenken und etwas Gutes tun wollten. Wie das aussehen konnte, wurde in einem Filmbeitrag der Klasse SG J 2/1 deutlich, die mit Flüchtlingsfamilien eine kleine Feier ausgerichtet hatte. Strahlende Kinderaugen und begeisterte Jugendliche zeigten, dass diese Weihnachtsaktion ankam und Herr Borchers dankte der Schülersprecherin Hanna Süß und ihrem Team für diese tolle Idee.
Die Verbundenheit der Menschen über Länder und Kontinente hinweg wurde im darauf folgenden Beitrag der Südafrika-Gruppe, den Frau Matthias mit dem traditionellen südafrikanischen Lied Shosholoza einleitete, spürbar. Filmausschnitte und Berichte der Schüler und Schülerinnen, die im Sommer in Südafrika waren, ließen ein lebendiges Bild der Reise entstehen. Ein Höhepunkt war das gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der VABO Klassen vorgetragene Zulu-Lied Hambani Kahle („Gehet in Frieden, das Licht scheint in der Nacht“), das von den Schülern in die verschiedensten Sprachen übersetzt wurde. Dieses Lied könne – so die Moderatoren – die Spannung von Ausrufe- und Fragezeichen auflösen. Denn der von den Engeln verkündete Weihnachtsfriede werde dann Wirklichkeit, wenn Menschen sich trotz aller Fragezeichen dafür einsetzen.
Diesen Gedanken griffen auch Herr Kußmann und Frau Barth auf, die im Anschluss daran die Bühne betraten. Sie bedankten sich bei allen Beteiligten und wandten sich stellvertretend für alle, die in der „Käthe“ dafür Sorge tragen, dass ein guter Geist herrscht und das Miteinander gelingt, an das SMV-Team. Als Projekt für das ausstehende 23. Adventstürchen versprachen sie, sich mit einem selbst zubereiteten Essen für den Einsatz der Schülersprecher/innen zu revanchieren. Für die anstehenden Weihnachtstage wünschten sie den Schülerinnen und Schülern sowie den Kolleginnen und Kollegen in einem gemeinsam vorgetragenen Gedicht „Zeit für den inneren Frieden“. Zum Abschluss ludt die Chor-AG mit dem Lied „Shake up for Chrismas“ zum Mitsingen und Einstimmen auf Weihnachten ein.