Pflichtlektüre mal anders: 
Max Frischs „Homo Faber“ wird im Klassenzimmer lebendig

„Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind. Ich sehe alles, wovon Sie reden, sehr genau; ich bin ja nicht blind!“ Dieses und noch mehr Zitate aus der Pflichtlektüre „Homo Faber“ waren am Montag, 27.01., lautstark in Raum 213 der Käthe-Kollwitz-Schule zu hören.

 Anlass war der Besuch der Theaterpädagogin Ramona Parino von der Badischen Landesbühne. Auf Einladung der Deutschlehrerin Simone Lattek war sie an diesem Morgen zu Besuch im Unterricht der Klasse SG J1/1, um eine Aufführung der Badischen Landesbühne zu besprechen, die der Kurs zuvor besucht hatte.
Zunächst hatten die Schüler in einer Gesprächsrunde Gelegenheit, offene Fragen zu der Bühnenfassung zu klären. So wurden das Bühnenbild, die Besetzung der verschiedenen Rollen und die Unterschiede zur Romanfassung genau analysiert. Die Schüler bewiesen dabei ein feines Gespür für die Besonderheiten des Theaterstücks.
Danach ging es darum, Theater ganzheitlich erfahrbar zu machen. Unter Anleitung der Theaterpädagogin bereiteten sich die Schüler zunächst mit verschiedenen Übungen darauf vor, selbst in eine Rolle zu schlüpfen. Als die ersten Hemmungen überwunden waren, setzten sie sich direkt mit der Bühnenfassung von „Homo Faber“ auseinander. Nach einer kurzen Erarbeitungsphase im Zimmer und auf dem Gang wurden Szenen des Stücks  vorgeführt und ausgewertet. Den Schülern wurde dabei bewusst, wie Körperhaltung und Anordnung der Figuren auf der Bühne zur Interpretation beitragen können.
Am Ende der Doppelstunde hatte Ramona Parino sogar noch einen Tipp für die anderen Pflichtlektüren im Abitur parat und empfahl, schwierige Stellen immer zu spielen: „Das könnt ihr auch mit Streichhölzern als Figuren machen, ihr müsst nicht selbst spielen. Aber so wird vieles verständlicher, was gedruckt nicht so zugänglich ist.“

Simone Lattek


theaterpaedagogik01    theaterpaedagogik02
theaterpaedagogik03    theaterpaedagogik04
theaterpaedagogik05    theaterpaedagogik06